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9. Etappe: Ab Mo, 17.6.2024 - 5.7.2024, 367km

Ab Beginn der Reise erstelle ich jeden Tag einen Tagesbericht samt Fotos. Das Tagebuch beginnt zuunterst auf dieser Seite, der neueste Eintrag ist zuoberst.

Die Weiterreise hätte ab Pfäffikon SZ erfolgen sollen. Wegen zu hoher Übergänge im BernerOberland mit zu viel Schnee veränderte ich die Reihenfolge der Etappen und startete die eigentlich letzte Etappe in Innerkirchen.

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Fr, 5.7.2014, Einsiedeln, Wetzikon, wandern 19km, 4km Bus, Zug. Brunnen, Ingenbohl, Rickenbach, Seilbahn auf Rothenfluh, Holzegg, Brunni, Alptal, Trachslau, Bus bis Einsiedeln, Zug nach Hause.

Wanderung über das Kloster Ingenbohl nach Rickenbach. Unterwegs konnte ich feststellen, dass der Bau des AutoTunnels durch die Axenfluh begonnen hatte. Auf die Rothenfluh nahm ich die Seilbahn. Über die Holzegg wanderte ich den grössten Teil des Alptals aus bis Trachslau. Dort musste ich feststellen, dass in Einsiedeln wegen der Festspiele kein Zimmer frei war, weshalb ich den Zug bestieg und heimfuhr. Nach Einsiedeln gewandert bin ich schliesslich schon mehrere Male.

Do, 4.7.2024, Brunnen, 16km wandern, 6km Bus,  3km Schiff. Stans, Buochs, Beckenriet, Treib, Rütli, Brunnen. Wetter: Bewölkt, 20°. Unterkunft: Hotel Ochsen, sFr 90.—.

Zuerst nahm ich einen Bus nach Buochs und wanderte dann dem See entlang bis an einen Bach, dessen Namen ich nicht in Erfahrung bringen konnte. Entlang dieses Baches ging der Weg, sehr steil und wieder sehr glitschig 300 HM bergauf. Und der Bach war ein Wunder. Eine tiefe Schlucht mit grossartigen Wasserfällen, die fotografisch kaum einzufangen waren. Oben angekommen ging’s weiter Richtung Treib und ich realisierte, dass ich den weitern 300HM- Anstieg und den entsprechenden Abstieg zum Rütli nicht mehr bewältigen würde. Ich wanderte also zur Treib und nahm dort ein Schiff zum Rütli, meiner eigentlichen Endstation der Reise. Mit dem Schiff erreichte ich Brunnen wo ich mit zwei tollen Männern an einer Bar zwei AperolSpritz genehmigte. Im Hotel erhielt ich 10% Rabatt als Pilger auf dem Jakobsweg, genau wie an der Nordküste Spaniens, wo ich mit dem Velo überall als ‚Pelegrino‘ nach Santiago de Compostelo wahrgenommen wurde.

Mi, 3.7.2024, Stans, 22km. Sachseln, Sarnen, WichlenSee,  Alpnach, Rotzloch, Stans. Wetter: Bedeckt, Regen, 18°. Unterkunft: Hotel Engel, sFr 160.—.

Heute ging’s vom Engel zum Engel, von Sachseln nach Stans. Ich erwartete eine reine Flachwanderung. Allerdings, nach dem Wichelsee, zwar einem Stausee, aber zu einem einmaligen Biotop umgebaut, fing an den Gestaden des AlpnacherSees plötzlich ein grosses Steigen an, zum Teil auf sehr steilen und abgerutschten Wegen. Ich glaube, einige Stunden später hätte ich einige Stellen kaum mehr geschafft. Schon auf dem Abstieg ins Rotzloch fing DauerRegen an und ich war froh, wieder auf ebenen Wegen zu sein.

Und der heutige Engel war noch besser als der gestrige, allerdings auch etwas teurer.

Di, 2.7.2024, Sachseln, 22km wandern, 6km Zug. Sörenberg, Glaubenbielen-Pass (1750müM, Wanderweg), Giswil. Wetter: Bewölkt, bedeckt, Nebel, 15°. Unterkunft: Hotel Engel, sFr 125.—.

Aufstieg auf recht guten Wegen zum Pass Glauberbielen, wobei die Wanderroute nochmals 200 HM weiter hoch ging. Der darauf folgende Anstieg allerdings war anspruchsvoll. Steil, nass, fürchterlich dreckig und immer glitschig. Dabei war ich auf einer der wichtigsten Wanderrouten der Schweiz, des TransSwissTrails, Nr 2. Weiter unten wurde es friedlicher. Irgendwann versuchte ich,  in Giswil ein Hotel zu reservieren. Keine Chance, ausgebucht! Fängt das jetzt schon an? Ich telefonierte mich durch bis Sachseln, dem heutigen Hotel. Das war überhaupt nicht geplant, aber es erhöht die Chance, dass ich rechtzeitig doch noch zum Ruggisselifest komme.

Mo, 1.7.2024, Sörenberg, 24km wandern, 5km Bus. Entlebuch, Hasle, Schüpfheim, Flüeli, Sörenberg. Wetter: Bedeckt, regnerisch, 15°. Unterkunft: sFr 125.—.

Ich folgte weiter der Kleinen Emme, die unterwegs zur WaldEmme mutierte und realisierte auch heute, dass ich Sörenberg wandernderweise nicht ganz erreichen werde. Vor allem auch darum, weil mein reserviertes Hotel eine Sauna offerierte, die ich nicht verpassen wollte. Ein Super Hotel zu einem Super Preis (fast unanständig billig) — mit Super Problemen. Den letzten Winter lief der Skilift 2 Tage und diesen Sommer hat es vorwiegend geregnet, so auch heute Abend. Das Hotel hatte höchstens 20 Gäste.

So, 30.6.2024, Entlebuch, 22km wandern, 4km Bus. Littau, Malters, Wollhusen, Entlebuch. Wetter: Bedeckt, 20°. Unterkunft: Hotel Drei Könige, sFr 99.—.

Heute wanderte ich alles auf guten Wegen entlang der Kleinen Emme, eben durch‘s Emmental. Allerdings realisierte ich auch heute, dass ich die ganze Distanz nicht schaffe und bestieg in Wollhusen für einige Stationen den Bus. In Entlebuch nächtigte ich in einem grossen, zentralen Hotel. In den zwei wunderbar aufgedeckten Restaurants war ich der einzige Gast und auch ich bestellte nur einen Salat für 18 Franken. Ja, das Restaurant- und HotelSterben geht wohl weiter.

Sa, 29.6.2024, Littau, 23km wandern, 5km mit Bus. Küssnacht, lange Höhenwanderung, Luzern, Littau. Wetter: Schön, milchig, bedeckt, 25-30°. Unterkunft: Hotel Thorenberg, sFr 125.—.

Vorerst wanderte ich wieder 3km zurück nach Küssnacht und dann über einen grossen Waldrücken mit vielen Sumpfgebieten nach Luzern. In Luzern geriet ich in das Luzerner Stadtfest   Es gab fast kein Durchkommen. Bis Littau ging’s nochmals über einen Hügel und ganz knapp vor einem Gewitter erreichte ich mein Hotel. Dazwischen bestieg ich einige Stationen einen Bus, sonst hätte ich mein Ziel nicht erreicht. Während dem Nachtessen spielte die Schweiz gegen Italien (das sehr gute Restaurant war leer). Nach dem 2:0 für die Schweiz fielen mir vor dem iPad die Augen zu.

Fr, 28.7.2024, Küssnacht, 13km. RigiKlösterli, RigiStaffel, Seebodenalp, Küssnacht+. Wetter: Schön, 28°. Unterkunft: Hotel Tailormade, sFr 152.—.

Das grosse alte Hotel Klösterli beherbergte gerade mal 5 Personen. Aber ich hatte es gut und wanderte am Morgen hoch bis RigiStaffel. Dann aber begann der grosse Abstieg. Und trotz des sehr guten Weg bin ich hinab nicht schneller als bergauf. Auf der Seebodenalp meinte ich, ich wäre langsam in Küssnacht. Aber das war ich nicht, es ging nochmals 500HM hinunter. Ich konsultierte mein Handy für ein Hotel, aber in meine Richtung gab‘s nichts  unter 450 Franken. Nur in der kompletten Gegenrichtung gab‘s ein Hotel. Also hängte ich nochmals einige Kilometer an, die ich dann morgen wieder zurücklaufe. Aber das Hotel ist gut.


Do, 27.6.2014, RigiKlösterli, 21km.
Schwyz, Brunnen, Seilbahn Urmiberg, GätterliPass, RigiKlösterli. Wetter: Leicht bewölkt, 25°. Unterkunft: Hotel Klösterli, sFr 84.—.

Eigentlich wollte ich nach Gersau oder Viznau. Sicher nicht über die Rigi. Und dann sah ich die kleine Urmi-Seilbahn und weil in diesem 6-Plätzer gerade noch ein Platz frei war stieg ich ein. Ich navigierte mich neu und peilte das Klösterli an. Die Wanderung über den Rigi Hauptkamm (über die Hoflue getraute ich mich nicht) war sehr coupiert und vor allem mit steilen Aufstiegen ‚gesegnet‘, weshalb ich etwas nach 17 Uhr sehr froh war, die Tour beenden zu können.

Di/Mi, 25./26.6.2024, Schwyz, 18km. Stalden, Muotatal, Stoosbahn, Ibach, Schwyz (Wetzikon). Wetter: Schön, 25°. Unterkunft: Zu Hause.

Die Wanderung folgte grösstenteils der Muotta. Sehenswert ist die neue Bahn auf den Stoos mit den pendelnden Kabinen. In Schwyz bestieg ich Bus und Zug nach Hause, denn morgen findet die GV der JEAG statt. Morgen gegen Abend fahre ich zurück nach Schwyz und setze meine Reise fort.

Mo, 24.6.2024, Stalden(Muotatal), 16km. Richisau, PragelPass, SuworovWeg, Stalden. Wetter: Schön, 20°. Unterkunft: Hotel Alpenblick, sFr 80.—.

Auf dieser Wanderung ist eigentlich nur etwas erwähnenswert: Der kilometerlange Plattenweg durch die ebenfalls kilometerlange FelsabbruchWüste auf dem SuvoravWeg. Der wurde vor etwa 50 Jahren erbaut durch die Firma Schelbert. Wie allerdings General Suworov mit seiner Armee durch diese Felswüste kam kann ich mir gar nicht vorstellen.


So, 23.6.2024, Richisau, 15km wandern, 5km Taxi.
Glarus, Riederen, Rhodannenberg, Plätz, Richisau. Wetter: Morgen Regen, sonst bedeckt, 15°. Unterkunft: Hotel Richisau, sFr 144.—.

Bei leichtem Regen wanderte ich durch das Tal der Löntsch auf sehr gut ausgebauten Wegen. Über lange Distanzen fliesst der Bach in einer sehr tiefen Schlucht. Der Klöntalersee war platschvoll, was zu dieser Jahreszeit sehr ungewöhnlich ist (Kunststück bei diesem Regen). Die Wanderung entlang dem Klöntelersee war wie immer sehr schön, die Bäche mit viel Wasser zu überqueren allerdings ein Glücksspiel (ich kam trockenen Fusses durch). Im Plätz besuchte ich einen langjährigen Bauführer, Jost Menzi mit seiner Frau Anneliese und blieb natürlich so lange hängen, dass ich dankbar war für den Vorschlag von Anneliese, mich zur Richisau zu fahren, einem wunderschönen Hotel am Ende der Welt mit einem tollen Wirtepaar.


Sa, 22.6.2024, Glarus, 21km.
Linthal, Schwanden, Glarus. Wetter: Bewölkt, 18°. Unterkunft: Hotel Glarnerhof, sFr 110.—.

Ich wählte den Talweg, vor allem um wieder einmal einen Eindruck zu gewinnen von der überragenden Industriegeschichte  dieses Kantons. Die Linth übernahm so quasi den AaBach zwischen Pfäffiker-und Greifensee. Die Linth führte Hochwasser, nur einen Meter unter Höchststand. Es war buchstäblich eine tosende Wanderung. Der trockene Tag wurde allerdings auf der letzten Stunde noch abgerundet durch einen Starkregen. Aber nach dem gestrigen Wassertag brachte mich das nicht aus der Ruhe.


Fr, 21.6.2024, Linthal, 27km.
Hotel Klausenpass, Klausen Hospiz, Urnerboden, Linthal. Wetter: Grausig und kalt. Unterkunft: Hotel Raben, sFr 80.—.

Es gibt Regen, es gibt viel Regen und es gibt Tage wie heute. Ich verliess kaum das Hotel breschte das erste Gewitter über mich, und wie! Nach einer halben Stunde genehmigte ich mir einen Kaffee im Hospiz. Aber am Schärmen hocken brachte nichts, also wanderte ich weiter, allerdings auf der PassStrasse, denn die Wanderwege verwandelten sich in Bäche, sie waren dreckig und glitschig. Ein Gewitter löste das andere ab, Blitz und Donner, halb schon Nacht begleiteten mich bis zum Restaurant Urnerboden. Aufwärmen gelang etwas, austrocknen nicht.

Also ging ich weiter, immer auf der PassStrasse. Ab dort gab es zumindest keine Gewitter mehr, der Dauerregen blieb. Um gegen 5 Uhr erreicht ich in Linthal ein einfaches Hotel. Die ersehnte Badewanne gab’s zwar nicht aber ich war erstaunt, dass die Regenhosen vollständig dicht blieben und selbst mein Windjacke nur wenig durchgelassen hat. Erschrocken bin ich dann allerdings, als ich feststellen musste, dass der Rucksack trotz RegenÜberzug nicht dicht blieb. Also zog ich halt meine feuchte Abendkleidung an, am Ende des Nachtessens war auch die am Körper wieder trocken. Und auch am Abend schüttete es weiter.

Do, 20.6.2024, Klausenpass, 11 km. Altdorf, Spirigen (Bus), Ratzi (Seilbahn), Schächentaler Höhenweg, Klausenpass. Wetter: Bedeckt, 20°. Unterkunft: Hotel Klausenpass, sFr 144.—.

Nach den strengen Tagen stand ich heute nicht allzu früh auf, liess mich mit dem Bus nach Spiringen fahren und telefonierte für eine Fahrt mit der Mini- Seilbahn nach Ratzi. Der Schächentaler Höhenweg, immer zwischen 1700 und 1900 HM schwankend (also ziemlich anstrengend) war mässig spannend und wegen dem wolkigen und verregneten Wetters auch nicht sehr aussichts-reich.

Ein grosses HighLight war allerdings das Hotel Klausenpass. Etwas vom Feinsten, das ich je erleben durfte - und das auf fast 2000 müM. Morgen regnet‘s wohl den ganzen Tag, aber ich bin ja eingekleidet.

Mi, 19.6.2024, Altdorf, 25km. Gurtnellen, Amsreg, Silenen, Erstfeld, Attinghausen, Altdorf. Wetter: Schön, 28°. Unterkunft: Hotel Goldener Schlüssel, sFr 166.—.

Gurtnellen hat früh Tagwache. Die Kirche neben meinem Hotel läutete schon um 5 Uhr. Und zum Glück hatte ich mein Zimmer abgewandt zur Reuss, denn die donnert dauernd durch das lange Dorf.Bis Amsteg war die Wanderung traumhaft. Immer der wilden Reuss folgend und auf schönen Wegen. Vor allem der Austieg aus  dem FellibachTobel war eine (Wege)technische Meisterleistung. Ab Amsteg allerdings wurde die Sache langweilig. Immer noch der Reuss folgend, aber einer sehr gemässigten. Und während über einer Stunde überquerte ich die ReussEbene von Attinghausen nach Altdorf. Und mit nachlassendem Südwind wurde es langsam heiss.

Di, 18.6.2024, Gurtnellen, 29km wandern, 3km mit Bus. Steingletscher, Sustenpass, Sustenbrüggli, Meien, Wassen, Gurtnellen. Wetter: Wechselnd bewölkt, 20°. Unterkunft: Hotel Sternen, sFr 144.—.

Schon vom Steingletscher aus war klar, der Wanderweg hat schon weit unten viel zuviel Schnee. Also umging ich die Strassensperre und folgte der PassStrasse. Auf der BernerSeite war alles schwarz geräumt, auf der UrnerSeite hatte es allerdings viele Schneerutsche auf die Strasse. Diese wurden von oben mit einem Lader über die Böschung geschoben und fielen ein, zwei Serpentinen weiter unten wieder auf die Strasse, eben dort, wo ich gerade unterwegs war. Beklagen konnte ich mich nicht, ich war ja illegalerweise auf der Strasse. Jeden Herbst werden alle Geländer und Leitplanken komplett abmontiert, incl. der Stützen. Momentan wird alles mit grossem Aufwand wieder montiert.

Auf der PassStrasse wanderte ich bis Steinbrüggli. Ab dort ging’s weiter auf Wanderwegen durch das schöne aber endlose MeienTal bis nach Wassen. Und dort war der Ofen aus. Ich bestieg den Bus für die letzten 3km nach Gurtnellen.

Mo, 17.6.2024, Steingletscher, 15km. Nessental, Gadmen, Steingletscher. Wetter: Wechselnd bewölkt, 20°. Unterkunft: Hotel Steingletscher, sFr 115.—

Ich weiss eigentlich noch immer nicht, ob ich überhaupt über den Sustenpass gelange. Jedenfalls startete ich heute nicht zu früh Richtung Steingletscher. Zuerst folgte ich sehr lange dem nicht sehr steilen GadmerWasser, der letzte Drittel wurde dann aber sehr steil und sehr streng. Und da schränkt mich mein Herzinfarkt vor 4 Jahren merklich ein. Mit zwei Stunden Verspätung auf mein Navi erreichte ich um 4 Uhr das Hotel. Dieses ist AusgangsPunkt für die SkiTour auf‘s Sustenhorn auf 3500 müM. Auch ich macht diese SkiTour einmal mit HU Gubler.

So, 16.6.2024, Nessental, 8km. Wetzikon, Innertkirchen, Nessental. Wetter: Leicht bewölkt, 20°. Unterkunft: Hotel Terasse, sFr 144.—.

Ich fuhr mit dem Zug nach Innertkirchen und wanderte gemütlich nach Nessental. Der Sustenpass ist noch nicht offen und ob ich da rüberkomme werde ich wohl erst merken, wenn‘s nicht mehr weitergeht. Ich glaube mal den optimistischen Prognosen.